Bericht aus dem Gemeinderat Zolling vom 8. März 2022

Informationen und Beschlüsse aus der öffentlichen Sitzung vom 8. März 2022

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Informationen und Beschlüsse aus der öffentlichen Sitzung vom 8. März 2022

 

Zwei Zusagen für das Regionalbudget
Zwei Projekte können in Zolling heuer mit Hilfe des Regionalbudgets umgesetzt werden. Wie Bürgermeister Helmut Priller in der Sitzung mitteilte, gab es von der ILE Kulturraum Ampertal die Förderzusage für zwei der drei Projekte, die aus Zolling eingereicht wurden. 2.689 Euro gibt es für die Umsetzung des Zollinger Kochbuchs und noch einmal 10.000 Euro – den maximalen Förderbetrag – fließen in das Projekt „Lehmbackofen/ Backhaus“.

 

Förderung für Luftfilter ist da
Für die gemeindlichen Kindertagesstätten wurden vergangenes Jahr 15 mobile Luftfilteranlagen beauftragt und im März dieses Jahrs geliefert. Dafür gab es jetzt die staatliche Förderung in Höhe von 22.750 Euro. Das sind 50 Prozent der Anschaffungskosten. Wie Bürgermeister Helmut Priller berichtete, sei das Personal zufrieden mit den Geräten.  

 

Testzentrum schließt vorerst
Das Zollinger Testzentrum wird am 22. März schließen. Laut Gemeindechef ist der Bedarf derzeit nicht mehr gegeben. Sollte sich daran wieder etwas ändern, kann das Testzentrum jederzeit wieder geöffnet werden.

 

Zollinger haben großes Interesse an seniorengrechtem Wohnen
Der Arbeitskreis „Seniorengerechtes Wohnen“ war fleißig in den vergangenen Wochen und Monaten: Man hat sich besprochen, mit Experten ausgetauscht und verschiedene Wohnprojekte für Senioren in der Region besucht, um sich ein Bild über die Möglichkeiten zu verschaffen.  Außerdem haben die neun Mitglieder die Ergebnisse der Umfrage ausgewertet, die man im vergangenen Jahr unter den Zollinger Bürgerinnen und Bürgern ab 55 Jahren durchgeführt hat. Ziel der Umfrage war es, die Bedürfnisse der Menschen nach altersgerechtem Wohnen besser einschätzen zu können. Das Thema stieß auf Interesse bei der Bevölkerung, denn der Arbeitskreis konnte einen Rücklauf der Fragebögen von gut 33 Prozent verzeichnen, das sind 500 Stück. 423 von 500 gaben außerdem an, das Thema als wichtig zu erachten und fast ebenso viele (409) wollen ihren Lebensabend in Zolling verbringen. Und das am liebsten in den eigenen vier Wänden mit Hilfe einer ambulanten Pflege und eines 24-Stunden-Notrufs. Auf Platz zwei knapp dahinter landete aber das seniorengerechte Wohnen, das ein Großteil dem Pflegeheim vorzieht. Weit über die Hälfte (362) sehen außerdem eine Tagespflegeeinrichtung als notwendig an. Der Arbeitskreis, dem auch der Bürgermeister angehört, sieht also deutlichen Bedarf hinsichtlich altersgerechtem Wohnen in Zolling und will dabei im Sinne der Gemeinwohl-Ökonomie handeln. Kein Investor also, sondern die Gemeinde selbst möchte die Institution bauen und betreiben. Die könne laut Gemeindechef ein Gewinn für alle sein, zum Beispiel indem man Begegnungsräume schafft, die auch anderweitig genutzt werden können. Das Wohnprojekt in Kirchanschöring, das der AK besucht hat, sei ein hervorragendes Beispiel: neben Einzelwohnungen und Wohngemeinschaften gibt es auch Gemeinschaftsräume und einen großen Garten. Hinsichtlich Finanzierung möchte man sich über mögliche Förderungen beraten lassen. „Wir alle sind überzeugt, dass es möglich ist“, sagte Helmut Priller.

 

Grüße aus der Vergangenheit
Immer wieder werden bei der Vorbereitung von Baugebieten archäologische Funde gemacht. Das war jüngst auch wieder in Zollinger Gewerbegebiet Ost der Fall. Deshalb hatte man die Kreisarchäologin Delia Hurka in die Sitzung eingeladen, die einen Überblick über die Arbeit der Archäologen und die Bedeutung der Funde gab. Auf Zollinger Gemeindegebiet sind einige Bodendenkmäler verzeichnet, das können Gräber sein oder Siedlungsspuren, die sich oftmals nur anhand von Verfärbungen im Boden erkennen lassen. Die Experten jedoch können erkennen, ob es sich um einen einstigen Holzpfahl oder eine ehemalige Feuerstelle handelt – je nach Farbe des Bodens. Im Gewerbegebiet Ost hat man Kreamik und Pfeilspitzen aus dem Boden geholt, die aus vorchristlicher Zeit stammen. Diese werden nun aufbereitet und dann fachgerecht gelagert. Außerdem sollen solche Funde auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, zum Beispiel in Form einer Ausstellung, sagte die Archäologin. Wer sich für die Bodendenkmäler im Gemeindegebiet interessiert, kann ihre Lage auf den Karten des Bayernatlas anschauen.

 

Haushalt 2022: Zolling steht finanziell sehr gut da
Der Haushalt für das Jahr 2022 steht fest und der Gemeinderat hat ihn einstimmig genehmigt. Er umfasst ein Gesamtvolumen von 21.664.510 Euro, also beinahe genauso viel wie im Jahr zuvor. Eine besonders erfreuliche Nachricht: Trotz Corona hat die Gemeinde mehr Gewerbesteuereinnahmen gehabt im vergangenen Jahr, als erwartet, nämlich 7.648.268 Euro. Für dieses Jahr ist man dennoch wieder umsichtig in der Einschätzung und rechnet mit 5,5 Millionen Euro. Die Gewerbesteuer ist zusammen mit dem Einkommenssteueranteil dann auch die wichtigste Einnahme im Verwaltungshaushalt. Dieses Geld fließt dann zum Beispiel in den Straßenunterhalt (648.030 Euro) und deckt die Personalkosten (3.057.330 Euro). Ein weiterer großer Ausgabeposten im Verwaltungshaushalt ist die Kreisumlage, die in Zolling im Jahr 2022 mit 3.668.140 Euro zu Buche schlägt.

 

Im Vermögenshaushalt stehen heuer große und wichtige Ausgaben an, wie zum Beispiel die Erweiterung der Kläranlage Zolling. Die ist mit 1.185.000 Euro angesetzt. Weitere wichtige Vorhaben: die Sanierung der Straßenbeleuchtung (385.000 Euro), Investitionen in die Wasserversorgung (526.200 Euro) und der Kauf von Grundstücken. Für letzteres stehen heuer rund 1,6 Millionen Euro zur Verfügung. Außerdem fließen rund 700.000 Euro in den Verwaltungshaushalt. Um all die Kosten decken zu können, greift man auf Rücklagen in Höhe von 5.821.530 Euro zurück. Somit verringert sich die Summe der Rücklagen von rund 13,5 Millionen Euro auf rund 7,6 Millionen Euro. Die Gemeinde ist weiterhin schuldenfrei.

 

Die wichtigsten Eckdaten des Haushalts im Überblick:

Verwaltungshaushalt (VWH) 16.692.590,00 Euro

Vermögenshaushalt (VMH) 6.971.920,00 Euro

Zuführung vom VMH an den VWH 696.010,00 Euro

Rücklagenentnahme 5.821.530,00 Euro

Kreditaufnahmen 0,00 Euro

 

Auftrag zur Klärschlammentsorgung vergeben
Um den Klärschlamm aus dem Vorklärbecken der Teichkläranlage Palzing zu entsorgen, hat der Gemeinderat nun eine Firma beauftragt. Sie wird die etwa 350 Kubikmeter Schlamm im Frühjahr abholen und landwirtschaftlich verwerten. Zwei Angebote standen zur Auswahl, der Gemeinderat vergab an den wirtschaftlich günstigeren Anbieter: die Firma Stefan Wagenbauer aus Neuötting. Die Dienstleistung kostet die Gemeinde etwa 14.500 Euro. 

Ein Antrag der ÜWG brachte im Gemeinderat die Diskussion hinsichtlich der Badequalität am Anglberger Weiher auf. Insbesondere die Schlammbildung am Uferbereich sowie die Tatsache, dass die Wasserqualität bei längeren Hitzeperioden rapide abnimmt und das Wasser unangenehm riecht waren Thema. Deshalb hat das Gremium entschieden, dass hier etwas unternommen werden muss, um die Attraktivität des Weihers zu erhöhen. Die Verwaltung soll nun in Zusammenarbeit mit einem externen Fachbüro und den entsprechenden Behörden Möglichkeiten prüfen. Auf Hinweis von Gemeinderat Karl Toth wird aber zunächst der Erholungsflächenverein als Eigentümer des Weihers kontaktiert, um mögliche Maßnahmen abzustimmen. In einer der nächsten Sitzungen werden dann erste Ergebnisse und Kostenschätzungen vorgestellt.

 

Freimarken für Senioren
Seniorenreferentin Annemarie Neumair bat im Gemeinderat darum, den älteren Gemeindebürgerinnen und –bürgern Essens- und Getränkemarken für das Bürgerfest auszugeben, sollte dieses stattfinden. Bürgermeister Helmut Priller sagte, dass dies ohnehin schon angedacht ist, da die Seniorinnen und Senioren auf so viele Veranstaltungen verzichten mussten in den vergangenen Jahren.

 

Glasafaser: Angebote von Anbietern prüfen
Wie ist der aktuelle Stand in Sachen Glasfaser? Das wollte das Gremium von Bürgermeister Helmut Priller wissen. Der Gemeindechef informierte, dass sich neben der Telekom AG auch noch andere Anbieter an die Gemeinde gewendet haben, um sich am Ausbau zu beteiligen. Die Verwaltung prüft derzeit die verschiedenen Angebote sehr genau. Grundsätzlich werde jedoch eine Lösung für die gesamte VG angestrebt.